Die Landschaft ist himmlisch

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"Die Landschaft ist himmlisch…“

„Ich hätte gar nicht gedacht, daß das Voralpenland so schön ist“ – mit diesen Worten gesteht die Theologin Petra Kurten in den SN vom 15. September ein, daß sie erst die Initiierung des Salzburger „St. Rupert Pilgerweg“ darauf aufmerksam gemacht hat, wie schön unsere Heimat hier ist. „Die Landschaft ist himmlisch und dann auch noch kulturell so interessant, da man auf Schritt und Tritt auf Spuren des hl. Rupert stößt.“ So schwärmt sie in ihrem Interview weiter.

Hier stellt sich für mich die Frage, wie eine Landschaft auf Mutter Erde denn „himmlisch“ sein kann? „Himmlisch“ schön ist für mich ein blauer Himmel mit leuchtend-weißen Wolkenwesen. Auch ein tiefblauer Sternenhimmel in einer klaren Nacht ist „himmlisch schön“.



Doch die Landschaften im Salzburger Land und dem angrenzenden Bayern, durch welche der neue Pilgerweg führt, sind meines Erachtens „ERDIG schön“. Denn es ist Mutter Erde, die all diese Schönheiten aus ihrem Leib geboren hat und es ist ihr mütterlicher Leib selbst, der sich uns in dieser besonderen Schönheit zeigt.

In der Bezeichnung „himmlisch schön“ für die erdige Schönheit von Mutter Erde spiegelt sich das christliche Weltbild, dem zufolge angeblich ein männlicher Gott die Erde und alle Wesen darauf erschaffen haben soll und doch hatten seine irdischen Nachfolger nichts Besseres zu tun, als diese Erde und ihre Wesen – vor allem die weiblichen Wesen – massiv abzuwerten und der Schuld und Sünde zu bezichtigen.

All den Menschen, die auf den „Spuren des hl. Ruperts“ durch meine Heimat pilgern werden, wünsche ich jene Erkenntnis, die uns Rupert auf einem Bild von Johann Michael Rottmayr (1691) in der Laufener Stiftskirche hinterlassen hat:

Denn wenn wir uns dieses Bild mit offenen Augen und ohne christlichen Schleier in unserem Kopf anschauen, dann spricht die Geste von Ruperts rechter Hand auf dem Bild eine äußert deutliche Sprache: er zeigt auf jene „heiligen Frauen über ihm“, deren Land er als „ihr Bischof“ regieren durfte und es sind ihre Spuren, denen schon damals Bischof Rupert gefolgt ist und auf deren weiblichen Spuren in der Landschaft die Menschen bis heute durch meine Heimat pilgern.

Katharina, Margarethe und Barbara als christliche Nachfolgerinnen der dreifachen Göttin sind bis heute an all ihren alten, heiligen Kultplätzen präsent. Auf ihren weiblich-spirituellen Wurzeln wandere ich durch meine Heimat und ich freue mich auf viele Menschen, die so wie ich wieder „zur Göttin“ unterwegs sind und vielleicht gehen wir ja ein Stück dieses besonderen Weges gemeinsam – ich freu mich auf Euch!



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