Montag, 21. Januar 2019

Frauensolidarität


Eine pensionierte Kindergartenleiterin eines öffentlichen Kindergartens schreibt in einem Kommentar auf facebook darüber, wie sie die Auswirkungen des patriarchalen Systems im Rahmen ihrer Tätigkeit erlebt hat. Eine Waldorf-Kindergärtnerin antwortet ihr dazu, dass die Gestaltung der Gruppe in ihrer Verantwortung läge und es „verantwortungslos und bequem sei, sich auf das System rauszureden“.

Eine in einem großen Krankenhaus tätige Hebamme schildert in einem Kommentar, dass Hausgeburtshebammen von Krankenhaushebammen belächelt würden und Hausgeburtshebammen die Krankenhaushebammen als „entmenschlichte Roboter“ hinstellen würden.

Eine Mutter, welche die finanziellen Möglichkeit hat, eine Weile bei ihren Kindern daheim bleiben zu können, hält einer Mutter, die bald nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehen muss  und ihr Kind in Fremdbetreuung gibt, diesen Schritt vor. Umgekehrt blickt eine berufstätige Mutter mit Geringschätzung auf das „Heimchen am Herd“.

Frauen sind nicht von Natur aus so. Frauen wurden durch einige Jahrtausende Patriarchat so geformt, dass sie das patriarchale Gift, welches die Beziehungen von Frauen und ihre Solidarität verhindert und zerstört, inzwischen selbsttätig und effektiv untereinander verteilen. Von dieser emotionalen Mauer zwischen den Frauen profitiert das patriarchale System, welches nur überleben kann, solange es gelingt, die Frauen zu spalten und zu trennen. 

Freitag, 4. Januar 2019

„Kurzfristige Absage“ – wie kommt die Andere dazu?!

Angenommen, du hast dir Konzert- oder Theaterkarten gekauft, wirst kurzfristig krank oder bist aus einem anderen Grund verhindert – kommst du dann auf die Idee, das Geld für die Karten vom Veranstalter zurück haben zu wollen, weil du ja nicht hingehen kannst? Oder du hast einen Flug ohne Stornoversicherung gebucht, dich beim Wifi oder der VHS angemeldet – überall ist zu zahlen, egal, ob du den Kurs besuchst, das Flugzeug besteigst oder nicht.

Das, was uns bei großen Veranstaltern und Bildungseinrichtungen, die es finanziell eher verkraften könnten, nicht in den Sinn kommt, ist für mich vor meinen Veranstaltungen immer wieder ein Thema: Frauen, die kurzfristig absagen und davon ausgehen, dass ich für ihre Absage, ihre Verhinderung das finanzielle Risiko zu tragen habe. Heute ist wieder so eine Situation eingetreten. Einige Male hab ich einen Blogbeitrag zu dieser Thematik schon angedacht, nun sollte er auch geschrieben werden.