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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

„Hexen“ – warum wir so wenig von ihrer Geschichte erfahren und was daran auch noch falsch ist

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Die „Hexe“ ist uns allen aus „Hänsel und Gretel“ bekannt. „Hexe“ ist eine der beliebtesten Faschingsverkleidungen. „Hexen“ begegnen uns als alte, runzelige, bösartige Frauen. Oder als lüsterne Verführerinnen, die es nur darauf abgesehen haben, Männer mit ihren sexuellen Reizen in die Falle zu locken. Manche Frauen bezeichnen sich als „gute Hexe“. In ihrem Weltbild gibt es also auch „schlechte Hexen“, von denen sie sich natürlich abgrenzen und distanzieren müssen, um damit die patriarchale Spaltung der Frauen in „brave und böse“ nicht hinterfragen zu müssen. Die Nacht vor dem ersten Mai ist die sogenannte „Walpurgisnacht“. Heute Nacht sollen die „Hexen“ auf ihren Reisigbesen auf den Blocksberg, dem Brocken im Harz, fliegen, um es dort lüstern und ausschweifend mit dem Teufel zu treiben. So beurteilten die Kirchenmänner den vorchristlichen Brauch der heiligen Nacht vor der Venusgeburt am 1. Mai. Bis heute wirken und leben diese diffamierenden, aus ihrer eigenen, unterdrückten Sexua

Regentage

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Ich liebe Regentage. Ich habe sie auch schon da geliebt, als viele Menschen mit ihnen noch ein Problem hatten. Meine Liebe für den Regen blieb auch dann beständig, wenn es hier in meiner Salzburger Heimat nicht nur einen oder zwei Tage geregnet hat, sondern wochenlang. Früher einmal, als sich in Salzburg noch niemand vorstellen konnte, dass die Moderatorin von Salzburg Heute bevorstehende Regentage mit Erleichterung in ihrer Stimme ankündigen würde, da war Salzburg berühmt und auch berüchtigt für ihren Schnürlregen. Ob es geholfen hätte, ihn frühzeitig unter Schutz zu stellen, um ihn auch für nachfolgende Generationen zu bewahren? 

Georg – vom Fruchtbarkeitsheros zum ritterlichen Drachentöter

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Heute ist Georgitag. In meiner Heimatgemeinde Nußdorf am Haunsberg steht Georg als jugendlich-ritterlicher Drachentöter oben am Hochaltar. In der Chronik ist über das Patrozinium unserer Pfarrkirche nachzulesen, dass diese ursprünglich auch der Hl. Margarethe mit dem Drachen geweiht war. Heute ist von dieser Drachenfrau in unserer Kirche jedoch nichts mehr zu sehen. Ob ihr Verschwinden mit der Verwandlung des Hl. Georgs vom Bauern zum ritterlichen Drachentöter zu tun haben mag? 

Den Segen bringt uns der Buschen!

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Wie kommt der Palmbuschen in Zeiten von Corona zum Segen „von oben“? Diese Frage beschäftigt Kirchenmänner und wohl auch noch einige Frauen und Männer aus dem Kirchenvolk, wie Berichte über Online-Gottesdienste mit Palmbuschen-Segnung oder eine Segens-Anleitung der Kirche für die Familien daheim zeigen. „ Der Pfarrer soll sich seinen Segen sparen! “, so spricht ein Bergknappe aus dem Gasteinertal in der Sage „Ein zauberischer Perchtenlauf“ aus dem Salzburger Sagenbuch von Josef Brettenthaler. Er weiß auch, warum er das fordert, denn nachdem er, so wie ihm ein altes Weib gesagt hatte, „ vierzehn Tage vor dem Perchtenlauf kein Wort gebetet und kein Kreuz gemacht hatte “, erlebte er einen Perchtenlauf, bei dem er „ sich hoch in die Lüfte erhob und über dem nahen Wald schweben blieb “ – solange, bis der Pfarrherr erschien und diesem „ höllischen Blendwerk “ durch den Segen mit dem Allerheiligsten ein Ende setzte und der Bergknappe „ gleich einem Stein zu Boden stürzte “.