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Frau Percht, alte Göttin des Alpenraums - Von der „schiachen“ Totenmutter zur „schenen“ Wiedergeburtsgöttin

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„Aus dem Flachgau wird erzählt, die Frau Percht zeige sich nachts an Kreuzwegen den Wanderern und Schnittern, wenn sie spät von der Arbeit heimkehren. Sie winkt ihnen freundlich zu und hält denen, die ihr begegnen, ein schwarzes Tuch vor. Nimmt der Wanderer nun das Tuch an, dann stirbt er noch im selben Jahr; schlägt er aber ein Kreuz und spricht: „Frau Perth, Frau Perth, Wirf’s Tücherl um d’Erd“, so kehre Glück und Segen ein in seinem Haus.“. Dies erzählt „Das Salzburger Sagenbuch“ aus dem Jahre 1962.

Kathrein stellt den Tanz ein - Das Jahresrad steht nun still

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Am 25. November gedenkt der katholische Heiligenkalender der Hl. Katharina. Ums Jahr 300 soll sie in Alexandrien das Martyrium erlitten haben, indem sie zum Tod durch Rädern verurteilt worden wäre. Wie auch bei anderen christlichen Überlieferungen von Heiligenlegenden wird erzählt, dass sie nicht gewillt war den Sohn des Kaisers zu heiraten. Stattdessen habe sie Jesus als den richtigen Bräutigam erkannt, als ihr das Jesuskind im Traum einen Verlobungsring an den Finger steckte. Daraufhin habe sie habe sich taufen lassen und mit den 50 besten Philosophen des römischen Kaisers über „Götzenopfer und Aberglauben“ diskutiert. Da die Räder brachen, als Katharina gerädert werden sollte, soll dieses Wunder das Volk und die Kaiserin auf die Seite der Heiligen und des Christentums gebracht haben. Der römische Kaiser soll ihr daraufhin ihre Brüste abreißen und sie enthaupten haben lassen. Doch aus ihrer Halswunde strömte kein Blut, sondern Milch. Katharina wird als katholische Heilige aufgrund de

Urmutter Anna und das Wissen der Frauen - Die Ursprünge ihrer weitverbreiteten Verehrung und die Verbindung der Heiligen mit alten Frauenkultorten.

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Am nordöstlichen Ausläufer des Haunsbergs ist Anna die „Anna-Kapelle“ von Berndorf gewidmet. In dreifacher Gestalt der „Anna Selbdritt“ erscheint sie dort auf dem Altarbild. Als lehrende Mutter mit dem Buch in der Hand, begegnet uns Anna in der Salzburger Kollegienkirche am Universitätsplatz. Auf dem Ettenberg im Berchtesgadener Land, am Fuße des Untersbergs, findet alljährlich am Sonntag nach dem 26. Juli, dem katholischen Gedenktag der Heiligen, das Anna-Fest statt.   Obwohl die Hl. Anna, die Großmutter Jesu, im Neuen Testament an keiner Stelle namentlich erwähnt wird, ranken sich zahlreiche Legenden um ihre Gestalt und ihr Leben. Im späten Mittelalter kamen Bilder von der Geburt Mariens auf, die von Hebammen gebadet wird. Beliebt sind seither auch jene Darstellungen der Mutter Anna, die ihrer Tochter das Lesen beibringt. Ab dem 13. Jahrhundert werden der Heiligen mehr und mehr Kirchen und Altäre geweiht. Die Blütezeit des Annakultes war die Umbruchzeit am Beginn der Neuzeit, in d

Die Auferstehung der Vegetation - Ostergräber: So bunt wie die wiedererwachende Natur

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Zu Ostern wird in vielen katholischen Kirchen traditionell das „Heilige Grab“ aufgebaut. In einer Inszenierung wird das Osterwunder, die Auferstehung Jesu, den Gläubigen nähergebracht. Der Ursprung dieser Ostergräber ist im Mittelalter angesiedelt. Ihre künstlerische Blütezeit erlebte diese Tradition im Barock. Aufwendige Kulissenbauten entstanden, die immer reicher ausgeschmückt wurden. Im Jahre 1782 schob Kaiser Joseph II diesen „Sensationen“ einen rechtlichen Riegel vor, denn die wahre Andacht würde durch dieses Schauspiel behindert.