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Es werden Posts vom 2019 angezeigt.

Pathologische Männerfixiertheit

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Zum fünften Todestag von Udo Jürgens zur Wintersonnenwende teile ich heute Morgen auf facebook sein Lied „Der Mann ist das Problem“, gesungen 2014 bei seinem letzten Konzert in Zürich. Udo Jürgens bringt in diesem Lied die männlich-patriarchalen Tatsachen in bemerkenswerten Worten anschaulich auf den Punkt: Wer hält sich für den Größten, seit sich diese Erde dreht Wer spaltet die Atome, bis das ganze Land untergeht? Wer rast wie ein Gestörter Drängelt auf der Autobahn Wer traut sich nicht zum Zahnarzt Aber Kriege fängt er an? Es ist der Mann Ja, ja der Mann

Wintersonnwend-Zeit in Morgenrot und Abendgold

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In ein paar Tagen ist es soweit. Zur Wintersonnenwende gebiert die kosmische Göttin das kleine Sonnenkind aus ihrem Schoß wieder. Ein magisches Geschehen, das die Menschen schon viele Jahrtausende vor dem Erscheinen der christlichen Missionare gefeiert haben, welche uns bis heute erzählen, dass Jesus „das Licht der Welt“ wäre, obwohl wir doch tagtäglich, Jahrein, Jahraus erleben, wie die Sonne das Licht in unsere Welt bringt.

Risiko Pille – „sie verhütet und er kommt“

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Am gestrigen Abend habe ich mir die Zeit genommen, um den Film „Was wir wussten – Risiko Pille“ in der ARD-Mediathek anzuschauen. Dieser Film beruht auf wahren Schicksalen vieler junger Frauen weltweit und bringt die Skrupellosigkeit der Pharmakonzerne, mit der sie die Gesundheit und das Leben vor allem von sehr jungen Frauen aufs Spiel setzen: ARD-Mediathek: "Was wir wussten - Risiko Pille" - bis 7.12. verfügbar Die Pillen der sogenannten „dritten und vierten“ Generation werden als „besonders gut verträglich“ angepriesen und neben der Verhütungswirkung wird auch mit dem Effekt, dass diese Pillen die jungen Frauen „schöner“ machen sollen, weil sie gegen Akne wirken, gezielt eingesetzt – dass diese Pillen das Thrombose-Risiko stark erhöhen und seit ihrer Markteinführung die Fälle von Lungenembolien und Schlaganfällen bei jungen Frauen signifikant angestiegen sind, wird von den Pharmakonzernen und auch von Frauenärzten und Gynäkologinnen als „Einzelfälle“ abgetan. 

Das goldene Blatt

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Plötzlich liegt es da auf meinem Tischerl am Balkon, dieses goldene Blatt. Zu den herbstlichen Schätzen, die ich aus dem Weinviertel mitgebracht habe, hat es sich gesellt. Wie lange es dort wohl schon liegt und wie lange es liegen bleiben wird, das frage ich mich. Wann wird es mit dem stürmischen Herbstwind, der seit heute Morgen über den Haunsberg braust, wieder weiterreisen? Wohin wird diese Reise in die Vergänglichkeit dieses Blatt noch führen? Wie weit wird dieser Weg noch sein? Dorthin, wo es, wenn es ihre herbstliche Reise vollendet hat, endgültig liegenbleiben wird, um sich zu neuem Humus zu verwandeln. Vielleicht werden dort ganz viele andere, goldene Blätter liegen, vielleicht aber auch nicht. 

„Die weiblich-mütterliche und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte“

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Unter diesem Motto fand im April 2019 die 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Psychohistorie und politische Psychologie (GPPP) in Heidelberg statt. Ludwig Janus, wissenschaftlicher Leiter und Organisator der Tagung, beschrieb die GPPP und die Moderne Matriarchatsforschung in seiner Eröffnungsrede als „ Biotope, die nichts voneinander wissen… “ Damit sich dieser, für beide Seiten nicht förderliche Umstand, verändern kann, war mit Claudia von Werlhof erstmals eine Referentin aus dem Forschungsgebiet „Kritische Patriarchatsforschung – Moderne Matriarchatsforschung“ zur Tagung eingeladen und einige von uns „Hagia-Matriarchatsfrauen“ haben sich mit Neugierde und Interesse ebenfalls auf den Weg nach Heidelberg gemacht. 

Eine irokesische Perspektive der Welt - „This ceremonies are our heart and our soul.“

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Schon als kleiner Junge hielt sich Tom Porter vor allem dort auf, wo die alten Frauen und Männer seines Clans zu finden waren. Als er ein junger Mann war, nannten ihn die Menschen seines Clans aufgrund seines großen Wissens über sein Volk, seine Kultur, bereits „Grandfather“ und aufgrund seiner Fähigkeit dafür wurde er zum Ältesten des Bärenclans der Mohawk-Nation gewählt. Nun ist Sakokwenionkwas ("Derjenige, der gewinnt"), so sein indigener Name, bevor er die Erde verlassen wird nach Europa gekommen, um seine Geschichten mit uns zu teilen, um die Leute hier zu inspirieren. 

Klitoris - die Lustvolle

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Drei Tage lang war sie das Gesprächsthema an meinem Weibamarktstand. Ganz vorne, unübersehbar, hatte ich sie positioniert. In Weiß und in Rot lag sie dort. Die meisten sahen in ihr zuerst einen Garderobenhaken, manche eine exotische Blume und nur wenige hätten sie, ohne das erklärende Schild daneben, erkannt: die Klitoris. Alle wissen, wie ein Penis aussieht, doch fast niemand, wie eine Klitoris. Auch mir war bis vor einigen Jahren nicht bekannt gewesen, dass die Klitoris aus viel mehr besteht als nur der Klitorisperle. Als ich das erste 3D-Model einer Klitoris im Internet sah, wollte ich auch so eines haben, zum Herzeigen, zum drüber Reden können, zum Bewusstmachen, welch einen lustvollen Schatz wir Frauen in unserem Schoß tragen. Die Zeit ist überreif, dieses Schatzkästchen in unserem Schoß endlich wieder zu öffnen, so mein Resümee nach drei Tagen Weibamarkt.

Die „Inquisitions-Schranke“

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„Das ist doch schon so lange her … es geht doch um die Zukunft und nicht um die Vergangenheit … ich will mich damit nicht beschäftigen, weil da wird mir ganz anders, wenn ich nur dran denke …“ Diese und ähnliche Sätze höre ich immer wieder aus dem Munde von Frauen, wenn ich von meinem Walpurgis-Ritual erzähle, in welchem ich einen Raum öffne für das Gedenken an die als sogenannte „Hexen“ ermordeten weisen Frauen. Frauen, die sich für das Walpurgis-Ritual angemeldet haben, werden kurz davor plötzlich krank oder sind aus verschiedensten Gründen auf einmal doch verhindert. Oder möchten mit dem Feiern des Walpurgis-Rituals zumindest nicht nach außen, nicht für die Öffentlichkeit sichtbar werden.  

Wir wollen keine Blumen, wir wollen die Welt verändern!

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Mit „lukrativen Prozentaktionen“ in den teilnehmenden Geschäften und einem Abend, bei dem Frauen sich über „Mode, Schmuck, Kunst, Kosmetik, Frisur, Gesundheit uvm.“ informieren können, wird der Weltfrauentag nun schon seit einigen Jahren in einer Region hier bei uns im nördlichen Flachgau beworben und begangen. Auf facebook posten Männer am 8. März Rosenbilder und wünschen „alles Gute zum Weltfrauentag“. Frauen posten dazu „Danke“, Herzchen und Kuscheltierchen. Der Weltfrauentag verkommt seit einigen Jahren zur „Blümchen- und Plüsch-Romantik“ mit eindeutig kommerzialisierten Interessen, ähnlich dem Tamtam rund um Valentins- und Muttertag. 

Frauensolidarität

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Eine pensionierte Kindergartenleiterin eines öffentlichen Kindergartens schreibt in einem Kommentar auf facebook darüber, wie sie die Auswirkungen des patriarchalen Systems im Rahmen ihrer Tätigkeit erlebt hat. Eine Waldorf-Kindergärtnerin antwortet ihr dazu, dass die Gestaltung der Gruppe in ihrer Verantwortung läge und es „verantwortungslos und bequem sei, sich auf das System rauszureden“. Eine in einem großen Krankenhaus tätige Hebamme schildert in einem Kommentar, dass Hausgeburtshebammen von Krankenhaushebammen belächelt würden und Hausgeburtshebammen die Krankenhaushebammen als „entmenschlichte Roboter“ hinstellen würden. Eine Mutter, welche die finanziellen Möglichkeit hat, eine Weile bei ihren Kindern daheim bleiben zu können, hält einer Mutter, die bald nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehen muss   und ihr Kind in Fremdbetreuung gibt, diesen Schritt vor. Umgekehrt blickt eine berufstätige Mutter mit Geringschätzung auf das „Heimchen am Herd“. Frauen

„Kurzfristige Absage“ – wie kommt die Andere dazu?!

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Angenommen, du hast dir Konzert- oder Theaterkarten gekauft, wirst kurzfristig krank oder bist aus einem anderen Grund verhindert – kommst du dann auf die Idee, das Geld für die Karten vom Veranstalter zurück haben zu wollen, weil du ja nicht hingehen kannst? Oder du hast einen Flug ohne Stornoversicherung gebucht, dich beim Wifi oder der VHS angemeldet – überall ist zu zahlen, egal, ob du den Kurs besuchst, das Flugzeug besteigst oder nicht. Das, was uns bei großen Veranstaltern und Bildungseinrichtungen, die es finanziell eher verkraften könnten, nicht in den Sinn kommt, ist für mich vor meinen Veranstaltungen immer wieder ein Thema: Frauen, die kurzfristig absagen und davon ausgehen, dass ich für ihre Absage, ihre Verhinderung das finanzielle Risiko zu tragen habe. Heute ist wieder so eine Situation eingetreten. Einige Male hab ich einen Blogbeitrag zu dieser Thematik schon angedacht, nun sollte er auch geschrieben werden.