Die Geschichte der hl. Drei Könige
erinnert uns daran, immer wieder „hinter die Kulissen“ zu blicken. Vieles ist
nämlich gar nicht so, wie es vordergründig erscheinen mag. Die Menschen des
alten Volkes nannten den 6. Jänner „großer Perchtentag“. Bis heute heißt er so
in den ländlichen Regionen meiner Salzburger Heimat und bis heute finden an
diesem Tag die großen Schönperchtenumzüge statt – wenn nicht grade das
Dreikönigsspringen in Bischofshofen auf dem Programm steht.
Nur an Epiphanie, dem Tag der „Erscheinung“
erschien Frau Percht, die alte Göttin des Alpenraums, ihren Menschenkindern in
ihrer dreifachen Gestalt als weiße Frühlingsgöttin, als rote Lebens- und Liebesgöttin
und als schwarze Herbst und Wintergöttin. Dieser Tag war für die Menschen des
alten Volkes so bedeutsam, dass sich die Kirche im Zuge der Missionierung
entsprechend was einfallen lassen musste. Nur Könige waren würde und mächtige
genug, um die alte Göttin von ihrem angestammten Festtag zu verdrängen.