Am nordöstlichen Ausläufer des Haunsbergs ist Anna die
„Anna-Kapelle“ von Berndorf gewidmet. In dreifacher Gestalt der „Anna
Selbdritt“ erscheint sie dort auf dem Altarbild. Als lehrende Mutter mit dem
Buch in der Hand, begegnet uns Anna in der Salzburger Kollegienkirche am
Universitätsplatz. Auf dem Ettenberg im Berchtesgadener Land, am Fuße des Untersbergs,
findet alljährlich am Sonntag nach dem 26. Juli, dem katholischen Gedenktag der
Heiligen, das Anna-Fest statt.
Obwohl die Hl. Anna, die Großmutter Jesu, im Neuen Testament an keiner Stelle namentlich erwähnt wird, ranken sich zahlreiche Legenden um ihre Gestalt und ihr Leben. Im späten Mittelalter kamen Bilder von der Geburt Mariens auf, die von Hebammen gebadet wird. Beliebt sind seither auch jene Darstellungen der Mutter Anna, die ihrer Tochter das Lesen beibringt. Ab dem 13. Jahrhundert werden der Heiligen mehr und mehr Kirchen und Altäre geweiht. Die Blütezeit des Annakultes war die Umbruchzeit am Beginn der Neuzeit, in der Pest und Naturkatastrophen Angst und Schrecken verbreiteten. „Damals gelangte Anna zu größerer Popularität als ihre Tochter Maria.“, so Erni Kutter in ihrem Buch „Heilige Weibsbilder“.