Posts

Es werden Posts vom Januar, 2021 angezeigt.

Von frischer Kuhmilch und warmem Kakao

Bild
Vielleicht habe ich nur eine sentimentale Phase. Vielleicht schlägt mir die Lockdown-Zeit doch mehr aufs Gemüt, als ich bisher dachte. Vielleicht hat es mit dem Buch zu tun mit Geschichten über das Altern, das ich vorhin fertiggelesen habe. Damit, dass mir so einiges darin bereits vertraut ist oder ich es zumindest als nicht so abwegige Schilderungen aus dem Leben älter werdender Frauen betrachte. Während ich die Milch auf meinem Herd nicht aus den Augen lasse und mir überlege, wie viele Löffel Kakao ich in diese einrühren soll, kommt die Erinnerung an gestern Nachmittag hoch. An die Tasse mit warmen Kakao, welche meine Tochter Lisa für mich gemacht hatte. Ich spüre die Tränen aus mir aufsteigen. Schon gestern Abend hatte ich einen emotionalen Moment. Als ich Lisa mit der Taschenlampe meines Handys zum Milchtank auf dem Hof ihrer zukünftigen Schwiegereltern begleitete, weil sie noch frische Milch holen wollte. Frische Kuhmilch, so wie die Kühe sie an diesem Abend kurz zuvor gegeben h

Apéro riche mit feministischen Häppli

Bild
Eingeladen wurde ich zu einem „Apéro riche“. Da mir als Österreicherin dieser Begriff nicht bekannt war, habe ich das Internet befragt. Der Apéro gehört zur gesellschaftlichen Kultur der Schweiz wie das Matterhorn und der Emmentaler. Beim Apéro geht es in erster Linie um die Begegnung und den Austausch mit Menschen und untrennbar damit verbunden sind die „Häppli“. Diese sind jedoch weder Vorspeise noch Hauptgericht. Ein Apéro riche bezeichnet einen besonders reichhaltigen Apéro. 14tätig serviert Irène von Roten in ihrem virtuellen „Apéro riche mit Themenschwerpunkt“ für die feministische Fakultät Schweiz, gemeinsam mit Zita Küng und Gerda Zürrer im Redaktionsteam Themen, die Frauen interessieren. Es sind feministische Häppchen, zum An-Denken, zum Weiter-Geben, die im Rahmen des Apéro riche serviert werden und keine komplette Hauptspeise. 

MEINEN Weg gehen - Orakel-Gang 2021

Bild
Gehe ich meinen Weg oder gehe ich jenen Weg, den andere für mich vorgezeichnet haben, den andere von mir erwarten? Was passiert, wenn ich als Frau den mir vorgegebenen Weg verlasse und mich meinem eigenen Weg zuwende? Wie kann ich meinen eigenen Weg finden, erkennen? Diese Fragen stellen sich immer mehr Frauen. Diese Fragen sollten sich immer mehr Frauen stellen.

Wildmohnfrau-Rauhnächte - „ohne Plan“

Bild
Der Kopf meint schon seit Tagen, so ein Rauhnachts-Blog, der gehört gleich am Ende dieser besagten Zeit veröffentlicht. Der Impuls dazu ist jedoch erst heute gekommen. Vertraut ist er mir, dieser Dialog zwischen Kopf und Bauch, sehr vertraut. Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema „Rauhnächte“ näher zu befassen, da war auch diese Zeit eine willkommene Spielwiese für meinen Kopf. Ein Rauhnachts-Tagebuch sollte geschrieben werden. Rückschau halten auf die zwölf Monate des vergangenen Jahres an jedem der zwölf Rauhnachtsabende wäre wichtig. Dazu jeden Tag, begleitet durch das Räuchern der passenden Kräuter, die Wünsche für die zwölf Monate des neuen Jahres korrekt ins Universum schicken. Zurück blieb das Gefühl des Scheiterns, des versagt Habens, weil mir die Umsetzung dieses durchgeplanten Rauhnachtsprogramms einfach nicht gelinge wollte. Gefällt wurde dieses Urteil von meinem Kopf. Mein Bauch wartete geduldig ab.

20*B+C+M*21

Bild
In der Kindheit meiner Eltern gab es hier bei uns am Haunsberg noch keine zentral gesteuerte „Sternsinger-Aktion“ im Dienste und auf Rechnung der Kirche. Die Kinder und Jugendlichen zogen damals am 6. Jänner als „Heilige drei Könige“ von Haus zu Haus, weil „es so der Brauch war“. Aus allen Ortschaften hier am Haunsberg waren die Kinder unterwegs. Teilweise standen schon ein, zwei andere Gruppen vor den Haustüren, wenn sie dort ankommen, so die Erinnerung meiner Mutter. Mein Vater ist sich sicher, dass sie nur Lieder gesungen und keine Sprücherl aufgesagt haben. Bekommen haben sie dafür ein paar Kekse und manchmal sogar einen Schilling. Auch dieser alte Brauch wurde, wie so viele andere, inzwischen kirchlich vereinnahmt. 

Unsere Schöpfung in die Welt bringen

Bild
Zur Wintersonnenwende haben wir ihn angerührt, unseren Schöpfungsbrei. Ein weitgespanntes Netz an Frauen war im virtuellen Ritual-Raum zusammengekommen, um diese besondere Schwelle im Jahreslauf gemeinsam zu feiern. Wir begegneten im Bauch von Mutter Erde den drei Schicksalsfrauen, die gerade damit begonnen hatten, unsere Lebensfäden für das kommende Jahr neu zu spinnen.