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Matriarchat meets Göttinnenkonferenz

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  Oder: Zwischen patriarchalen Realitäten und matriarchalen Perspektiven „Ich versuche mir vorzustellen, wie sich ein Leben in einer matriarchalen Gesellschaft anfühlen mag…“ – unter diesem Titel habe ich nach dem Matriarchatskongress 2017 in Jena meine Erkenntnisse, Gedanken, Eindrücke, Gefühle reflektiert, sortiert und in einem Blog-Beitrag zum Ausdruck gebracht. In der MutterlandBriefe Ausgabe 12 vom Winter 2017 kann dieser nachgelesen werden. Sieben Jahre später gehe ich nun wieder intensiv mit diesem Versuch schwanger. Inspiriert und genährt durch die heurige Göttinnen-Konferenz in Blaubeuren, an welcher durch die Initiative von Dagmar Lilly Margotsdotter und Uscha Madeisky auch Yelfia Susanti aus der matriarchalen Kultur der Minangkabau in West-Sumatra/Indonesien teilgenommen hat. Mit dem Trailer ihres 2019 erschienen Dokumentarfilms „Mutterland“, welcher aus der Perspektive von Yelfia aus ihrem Alltag erzählt, vermitteln Dagmar Lilly und Uscha den Teilnehmerinnen der ...

Räuchern - Atem der Erde

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Das Räuchern ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Unsere Vorfahrinnen und Vorfahren räucherten am offenen Feuer, um damit ihre Botschaften, ihre Gebete und ihren Dank „nach oben“ zu schicken. Das Entzünden von Räucherwerk gehört zu den ältesten rituellen Praktiken der Menschheit und Räucherzeremonien waren in allen Kulturen weltweit gegenwärtig. Nachdem das Räucherwissen in unserem Kulturkreis im vergangenen Jahrhundert plötzlich versiegt war, beginnt diese Quelle seit einigen Jahren wieder verstärkt zu rauchen und zu duften. Das Räuchern hat sich zu einem modernen Trend entwickelt und eine Vielzahl von Räuchergefäßen erleichtert den Umgang mit Räucherwerk und Feuerquelle. Es ist die Feuerkraft, welche beim Räuchern zur Transformation verwendet wird. Ob nun Räuchern auf der Kohle, mit einem feinmaschigen Räuchersieb und einer Kerze oder dem direkten Verglimmen von Kräutern wie Beifuß oder Salbei in einer Muschelschale: immer löst das Feuer den „...

Eine versunkene Stadt im Mattsee

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Von der paradiesischen Anderswelt im Flachgauer „Muttersee“ Dort, wo heute der Mattsee liegt, befand sich einst eine große, schöne Stadt. Diese versank im emporquellenden See, nur die beiden äußersten Enden blieben stehen. Deshalb wird das obere Ende bis heute als „Obertrum“ bezeichnet und das untere als „Niedertrum“. Bei der Ortschaft Stein sieht man bei niedrigem Wasser eine Stiege auf einem großen Stein. Zur Zeit einer großen Hungersnot sollen in der Nähe von Gebertsham mitleidige Frauen dieser Stadt für die Armen gekocht haben. So nachzulesen im „Oberösterreichischen Sagenbuch“ von Adalbert Depiny von 1932.

Der steinerne Brotlaib und Frau Welt - Von katholischen Wunderzeichen und vorchristlichen Kultsymbolen

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In der frisch renovierten Wallfahrtskirche Maria im Mösl in Arnsdorf bei Lamprechtshausen hängt er an einer Kette als runder Stein an prominenter Stelle im Altarraum neben dem Kirchengestühl. Etwas versteckter befindet er sich in der Salzburger Stiftskirche von St. Peter im Vorraum gleich hinter dem Eingangsgitter. Breite, aus Eisen geschmiedete Bänder halten die sogenannten „Steinerne Brotlaibe“, von denen „Das große Salzburger Sagenbuch“ von Josef Brettenthaler zu erzählen weiß:

„Mariä Aufnahme in den Himmel“

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Von katholischen Himmelfahrten und dem „Hohen Frauentag“  Die „Gottesmutter Maria“, mit allen ihren Titeln, ist die mit Abstand beliebteste Patronin katholischer Gotteshäuser. Sie lässt damit alle anderen, vorwiegend männlichen Heiligen, deutlich hinter sich. Diese „Marien-Patronate“ beziehen sich auf die aus der Volksfrömmigkeit stammenden Marientitel, denen zentrale Ereignisse aus dem Leben der „Gottesmutter“ zugrunde liegen würden, so die katholische Legendenbildung.

Vom Brot des Lebens

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Die „Laurenzi-Brotweihe“ in Niederheining bei Laufen  Goldgelb glänzen die Getreidefelder in der Juli-Sonne und wiegen sich im Sommerwind. Die sommerliche Hitze sorgt dafür, dass das Getreide reif wird. Bevor es die Sonnenkraft ganz verdorrt, kamen in früheren Zeiten die Schnitterinnen mit ihren Sicheln und begannen mit der Ernte des Getreides. Eingebettet in die Zyklen des Jahres, brachten sie die Ernte ein, denn nur so war das Überleben der Sippe über den Winter gesichert. Heutzutage haben diese Aufgabe mächtige Mähdrescher übernommen. Im Vordergrund steht der Profit und nicht mehr die Verbindung zu Mutter Erde als Kornmutter, welche bis heute für volle Getreidespeicher und damit für unser „täglich Brot“ sorgt. Der erste „Herbstbruder“ zieht ins Land Als der erste „Herbstbruder“ wird Laurentius bezeichnet, einer der meistverehrten und volkstümlichsten Heiligen der katholischen Kirche. Mit seinem Festtag am 10. August beginnt der Anbau der Feldfrüchte des Herbstes. „An Laur...

Erde und Himmel feiern „Heilige Hochzeit“

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Von der „Sunnawend“ und dem „Allerheiligsten“ Zur Sommersonnwendzeit zeigt uns die Erde Wachsen, Blühen und Fruchten zur gleichen Zeit. Sommerlich blau präsentiert sich die Weite des Himmels, durchzogen von schatten- und regenspendenden Wolken. Die meist noch kalten Mainächte sind vergangen und die sommerliche Hitze ist noch nicht ins Land gezogen. Die Wochen rund um den Sommerbeginn sind eine paradiesische Zeit, in der sich die Natur in vollendeter Harmonie entfaltet.