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St. Alban im Tal

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Vom zyklischen „Köpferollen“ zur Sommersonnenwende   Als kulturelle Besonderheit steht die Filialkirche St. Alban auf einer kleinen Anhöhe in der gleichnamigen Ortschaft, die zur Gemeinde Lamprechtshausen gehört. Im Volksmund wird dieser Weiler bis heute mit seiner ursprünglichen Bezeichnung „Tal“ genannt. Erste urkundliche Erwähnungen von 1170 sprechen von „in loco tal“ (im Ort Tal), womit auf die Lage im Oichtental Bezug genommen wurde. Die im 12. Jahrhundert errichtete, kleine Kirche ist dem heiligen Alban von Mainz geweiht. Dieser soll als Missionar eine historische Gestalt im Kontext der christlichen Frühgeschichte sein, obwohl seine Lebensdaten sehr unsicher sind. 

Die „Schlafende Hexe“

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Vom widerständigen „Hexenbusen“ und katholischen Mäntelchen   Weitum sichtbar liegt die im Volksmund als „Schlafende Hexe“ bezeichnete Bergformation des Lattengebirges am Eingang ins Berchtesgadener Land. Sowohl von der Salzburger als auch von der bayerischen Seite ist das Profil einer liegenden Frau deutlich zu erkennen. Der Kopf mit der auffällig ausgeprägten Nasen- und Kinnpartie sowie der „Hexenbusen“ bilden eine markante Felsgestalt, zu deren Entstehung die heimische Sagenwelt Folgendes zu berichten weiß:

Eine Frau am Kreuz: Die „Kümmernis“

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Befreit von Kümmernissen, Nöten und Leid durch weibliche Magie   An der Landesstraße von Obertrum nach Seeham liegt im Ortsteil Seeleiten die „Schnellingerkapelle“. Über einem einfachen Holzaltar hängt ein Farbdruck der Hl. Kümmernis. Eine Tafel mit der Kümmernislegende ist darin ebenso zu finden wie ein Gebet zu dieser seltsamen Heiligen mit Bart. Die in der Kapelle nachzulesende Version der Legende stammt von Konrad Schwach und wurde 1924 in „Blätter für Heimatkunde“ veröffentlicht:

Die schönen Wasserfrauen tanzen im vollen Mondlichte

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Von den andersweltlichen Verlockungen am Mattseer Wartstein  Dort, wo die Wartstein-Felswand am schroffsten und der See am tiefsten, da befand sich einst ein Eingang in das Andersweltparadies in den Tiefen des Sees. Besonders zu Vollmond taten Menschen, die des nächstens am See trieben, gut darin, ihre Augen so lange zu schließen, bis ein Wölkchen das auf dem Wasser golden glänzende Mondlicht bedeckte. Im Lichte des vollen Mondes tanzten nämlich die schönen Wasserfrauen gerne ihren lüsternen Tanz. Auf Nimmerwiederkunft wäre Einer verloren, ließe er sich von diesen Tänzen mitverlocken und er erführe große Kümmernis, so schildert Herbert Handlechner in „Alte Geschichten und Sagen aus der Gegend um den Tannberg, Buchberg und Haunsberg“ eine Nixensage des Schriftstellers Anton Breitner aus dem Jahre 1883.