Vom Berührtsein und der Existenzangst…
In einem Wechselbad der Gefühle befinde ich mich seit gestern
Vormittag. Ausgelöst durch meinen Beitrag „Einen Teller für die Ahninnen“, in
dem ich über das Leben meiner Oma geschrieben habe. Noch nie zuvor wurde ein
Beitrag von mir auf Facebook so oft geliked, kommentiert und geteilt. Ich bin
tief berührt von dem, dass mein Text Euch emotional so berührt, so anspricht. Bin
erfüllt und bewegt von den Geschichten über Eure Mütter und Großmütter, die Ihr
dazu in Euren Kommentaren erzählt.
Gleichzeitig sitze ich hier vor meinem PC und weiß nicht, wie es mit meinem Tun und Wirken als Wildmohnfrau weitergehen kann und wird. Denn meine Hoffnung, dass sich aufgrund meines Ahninnen-Beitrags auch Frauen für meine Ahninnen-Rituale anmelden werden, die sollte sich bisher nicht erfüllen. Hinsichtlich des Rituals am Sonntag hier bei mir vor Ort am Haunsberg steht die Absage im Raum, denn es gibt dafür bisher nur vier Anmeldungen. Auch für das Online-Ritual am Dienstag sind bisher nur wenige Frauen angemeldet.
Schon seit Monaten kämpfe ich ums finanzielle Überleben.
Durch die Corona-Maßnahmen ist auch in meinem Tun vieles anders geworden. Genau
vor einem Jahr hab ich zu Samhain mein erstes Online-Ritual angeboten. War
überrascht davon, wie groß das Interesse an meinen neuen Online-Ritualen war.
Meine Existenzangst wurde weniger, beruhigte sich. Ein Jahr später steht sie
nun wieder groß und mächtig in meinem Leben, denn seit dem Sommer ist die
Nachfrage nach meinen Online-Veranstaltungen immer weniger geworden.
Es berührt mich, wenn meine Texte und Beiträge von Euch gelesen, geteilt, kommentiert werden. Wenn sie, so wie der gestrige Beitrag über meine Oma, so viele Frauen und Männer emotional berühren dürfen, durch dieses Erinnern Heilung geschehen kann in unseren Familiensystemen. So wertvoll und bedeutsam das für mich ist, so braucht es für meine finanzielle Existenz aber auch konkrete Anmeldungen für meine Veranstaltungen, die aus alledem entstehen.
In finanzieller Hinsicht ...
Schon vor einer guten Woche hatte ich mich in einem ähnlichen
Wechselbad der Gefühle befunden. Für meinen „Hexen“-Vortrag in Braunau hatten
sich bereits über 40 Frauen angemeldet, als ich diesen wegen eines grippalen
Infekts verschieben musste. Ich war berührt davon, dass dieses Thema so viele
Frauen anspricht. Sie sich mit diesem verdrängten Kapitel unserer
Frauengeschichte beschäftigen wollen. Gleichzeitig trübte aber auch ein
bitterer Beigeschmack meine Freude. Denn in finanzieller Hinsicht wird dieses
rege Interesse an meinem Vortrag keine für mich spürbare Entlastung meiner seit
Corona angespannten, finanziellen Situation bringen. Ich halte diesen Vortrag
auf Basis einer fixen Honorarvereinbarung und der dafür mögliche Rahmen liegt
bei Frauenorganisationen meist im niedrigeren Bereich.
Vor einigen Wochen bin ich am Sonntagmorgen nach Oberndorf
gefahren. Ein wunderschöner Herbsttag kündigte sich an und es würden wieder
viele Menschen auf der Salzach-Runde zwischen Laufen und Oberndorf unterwegs
sein. Deshalb machte ich mich früh auf den Weg, um die Ausschreibungen für
meine kommenden Veranstaltungen an der Werbetafel am Salzachufer aufzuhängen.
Vielleicht würde es doch die eine oder andere Frau beim Sonntagsspaziergang
lesen, sich dafür anmelden.
Am Rückweg zu meinem Auto dachte ich darüber nach, was ich
noch tun könnte, damit sich meine finanzielle Situation entspannen möge.
Während die Existenzangst wieder in mir hochzusteigen anfing, fiel mein Blick
auf drei Haselnüsse, die vor mir am Gehsteig lagen. Ich hob sie auf, hielt sie
staunend in meiner Hand und fragte mich, was mein erster Wunsch wäre, wenn ich diesen
nun frei hätte. „Ausreichend Anmeldungen für meine Veranstaltungen, so dass ich
endlich meine Existenzängste begraben kann“, stieg als Antwort aus mir hoch.
Immer wieder erhalte ich nach dem Versand meines Newsletters,
nach dem Posten von Beiträgen Nachrichten, in denen sich Frauen und auch Männer
für meine Texte bedanken, in denen sie die Wichtigkeit meines Tuns betonen.
Jede dieser Nachrichten berührt mich und bestärkt mich darin, weiterzumachen, dranzubleiben.
Das ist mir jedoch nur dann möglich, wenn sich auch ausreichend Frauen und
Männer für meine Veranstaltungen anmelden. Leider ist das seit Corona nicht in
dem Umfang gegeben, dass ich meine finanzielle Existenz damit absichern kann.
Bisher führte ich die geringen Anmeldungszahlen darauf
zurück, dass all die Sorgen und Ängste rund um Corona die Aufmerksamkeit der
möglichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer anderswo bündeln. Dass meine
Themengebiete „zu speziell“ sind, meine Beiträge zu wenige Interessierte
erreichen. Doch dann haben sich über 40 Frauen für meinen „Hexen“-Vortrag
angemeldet und seit gestern Hunderte meinen jahreszeitlichen Ahninnen-Beitrag
gelesen, geliked, geteilt und mit so berührenden und bestärkenden Worten
kommentiert. Das Interesse an meinem Themengebiet scheint also doch auch in Corona-Zeiten
vorhanden zu sein.
Noch nie ist mir ein Blog-Beitrag so schwergefallen wie nun
dieser. Noch nie hab ich über einen Blog-Beitrag so lange nachgedacht, ob ich
ihn schreiben soll oder nicht. Doch manchmal müssen wir in unserem Leben über
unseren Schatten springen. Müssen wir uns überwinden und um Hilfe bitten, damit
es in unserem Leben gut weitergehen kann.
Als die Ehe mit dem Vater meiner drei Kinder vor 15 Jahren immer schwieriger wurde, zeigten mir meine Zähne diesen intensiven Wandlungsprozess auch auf körperlicher Ebene auf. Es ging „an die Wurzel“ der alten Strukturen in unserem Familiensystem, denn als Frau für die eigenen Bedürfnisse einzutreten, das war hier bisher nicht auf dem Plan gestanden. Eine Wurzelbehandlung jagte die nächste, doch mein Mann war nicht bereit, mir das Geld für die dazu nötigen Zahnkronen zu geben und ich selbst verfügte, nach über 10 Jahren als „Mutter und Hausfrau“ über kein eigenes Geld. In meiner Verzweiflung überwand ich mich und fragte meine Oma um finanzielle Hilfe. Nie werde ich diesen Moment vergessen, als wir Beide weinend bei ihr in der Stube standen und sie mich mit den Worten „Bist ja doch mein Dirnei…“ in die Arme nahm.
Sie hob fast ihre gesamten Ersparnisse ab, damit ich meine Zahnsanierung
bezahlen konnte. Auch als ich mir nach meiner Trennung das erste eigene Auto
kaufte, unterstützte mich meine Oma finanziell. So sehr hatte ich mir schon
damals gewünscht, in finanzieller Hinsicht so bald wie möglich auf eigenen
Füßen zu stehen. Dahingehend niemals mehr jemanden um Hilfe bitten zu müssen. Und
doch sitze ich nun hier und schreibe diese Zeilen. Ausgelöst durch den
Blog-Beitrag über meine Oma. Wieder ist sie es, die mir in finanzieller
Hinsicht „unter die Arme greift“. Wenn auch anders als zu ihren Lebzeiten. So
wie es bei Aschenbrödel die „Mutter aus dem Jenseits“ ist, welche ihr die drei
Wünsche erfüllt, so empfinde ich nun hinsichtlich meiner Oma. Deshalb spreche
ich meinen ersten Wunsch, meine Bitte, meine Hoffnung nun aus: „Mögen sich für
meine Veranstaltungen so viele Frauen und Männer anmelden, dass mir dadurch ein
gesichertes finanzielles Leben möglich ist.“
Vielleicht hast Du schon länger vor, „endlich mal“ an einer
meiner Veranstaltungen teilnehmen zu wollen? Wenn ja, dann wäre mir sehr damit
geholfen, wenn es Dir möglich wäre, dieses Vorhaben in nächster Zeit in die
konkrete Tat umzusetzen. Oder, wenn es Dir momentan zeitlich nicht ausgehen
sollte, dass Du einen Gutschein für später kaufst oder als Weihnachtsgeschenk
verschenkst. Vielleicht, um Deine Wohnung von mir ausräuchern zu lassen, vielleicht
für eine „Magische Salzburg“-Tour mit Deinen FreundInnen, einen meiner Vorträge
oder für ein Benaudira-Hörtraining. Vielleicht sind all die nun genannten Vorschläge
nicht Deins und doch möchtest Du mich finanziell unterstützen, weil Dir meine
Beiträge und mein Tun und Wirken als Wildmohnfrau wichtig sind: Am Ende dieses
Beitrags erlaube ich mir für diesen Fall meine Bankverbindung anzuführen.
Und nun breche ich die erste der drei Haselnüsse auf und
lasse mich überraschen, was sein soll. Ich wünsche mir keine Prinzessinnenkleider
und will auch keinen Prinzen beeindrucken, damit er mich als seine Königin auf
sein Schloss holen möge. Sondern ich wünsche mir, das finanzielle Loch stopfen
zu können, dass „Corona“ auf meinem Konto hinterlassen hat. Vor allem aber
wünsche ich mir, dass mein Tun und Wirken als Wildmohnfrau eine gute und
finanziell gesicherte Zukunft haben wird, um damit auch weiterhin, mit Eurer
Hilfe und Unterstützung, meinen Beitrag leisten zu können für eine gute und lebenswerte
Zukunft auf Mutter Erde …
Zu meinen Wildmohnfrau-Veranstaltungen: https://www.wildmohnfrau.at/terminkalender
DANKE von Herzen!
Renate Fuchs-Haberl - Raiffeisenbank Flachgau-Nord
IBAN: AT66 3503 0000 2603 0767
BIC: RVSAAT2S030
Paypal: Renate Fuchs-Haberl re.fuchs@aon.at
Liebste Renate
AntwortenLöschenso berührt, wie und was Du schreibst.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Du gibst so viel von Deinem Wissen, Deiner Liebe und Kraft in die Welt. Möge dieses um das viel-vielfache in Goldmünzen zu Dir zurückkehren.
Es betrifft mich in ähnlicher Weise, da ich seit Corona gar keine Seminare und Kurse mehr gebe.
Mögen alle wunderbaren Frauen gesegnet sein und ihren kreativen Weg in und mit großer Fülle und Freude gehen.
In Liebe und Mitgefühl.
Padma Ellen Hochrein
Hab von Herzen Dank für Deine guten Wünsche und für Deine bestärkenden Worte, liebe Padma Ellen!
LöschenJa, es ist für viele von uns eine sehr spezielle und intensive Wandlungszeit. Umso wichtiger ist, dass wir uns gegenseitig segnen in unserem Frau-Sein, danke Dir dafür.
Mögen alle guten und heilsamen, alle stärkenden und nährenden Kräfte der Göttin mit Dir sein,
Renate
Eine ausgebildete Bilanzbuchhalterin und PerSonalverrechnerin hat heute beste Chancen. Manchmal muss man halt über seinen eigenen Schatten springen...
AntwortenLöschenBilanzbuchhaltung und Personalverrechnung setzen ein permanentes „am fachlichen Ball“ sein und bleiben voraus. Nach bald 30 Jahren ohne dahingehende Berufserfahrung und Weiterbildung ist der Zug abgefahren, wie es so schön heißt. Es verlassen Jahr für Jahr gut ausgebildete, junge Frauen und Männer kaufmännisch bildende Schulen. Sie sind die Expertinnen für Bilanzbuchhaltung und Personalverrechnung in der heutigen Zeit. Sie bilanzieren für die Konzerne, die Banken, für die Gewinnmaximierung der patriarchal-kapitalistische Welt.
LöschenÜber meinen Schatten bin ich schon vor über 15 Jahren gesprungen. Als ich mich für das Studium der modernen Matriarchatsforschung entschieden habe. Als ich mich für meine Berufung entschieden habe. Ich darf auf diesem Weg Wissen zu den Menschen bringen, dass unsere Zeit des Wandels dringend braucht. Die Schatten der alten, patriarchalen Welt mit all ihren Ängsten und Machtstrukturen aufzulösen helfen und damit den Weg zu bereiten für eine Welt, in der ein gutes Leben auf Mutter Erde für Menschen, Tiere und Pflanzen wieder möglich sein wird, das ist mein Lebensweg.